22.3.17

Schon mehrfach waren wir in der verzweifelten Lage war, sehr junge Küken zu haben, die von ihrern unerfahrenen jungen Müttern nicht gefüttert wurden.

 

Zwar setzen wir immer mehrere Zuchtpaare gleichzeitig an und möglichst erfahrene Hennen oder wenigstens Partner dabei, aber zeitlich stimmen die Schüpftermine verständlicherweise meist nicht genau überein, so dass wir ein Küken hatten, dessen letzter Nahrungsvorrat aus dem Ei bereits über Stunden aufgebraucht war und es trotz seines Betteln nicht von seiner Mutter mit Kropfmilch gefüttert wurde.

 

Ist gleichzeitig eine Henne da, die schon Kleine hat, kann das hungrige Küken ihr untergelegt werden, bis es etwas älter ist und später wieder seiner Mutter zurückgegeben werden.

Dies hat bisher immer geklappt!

 

Manchmal allerdings bestand diese Möglichkeit nicht und wir wussten, das Küken sollte in den ersten 24 Stunden gefüttert werden, bevor es zu schwach wird, zu betteln oder zu fressen und das mussten wir irgendwann übernehmen!

 

Im Internet lasen wir von Kondens- oder Katzenmilch, was leider nicht funktioniert hat und wir das Küken verloren haben, eigentlich auch logisch, weil Vögel keine Milch verdauen können!

 

Also versuchten wir es diesmal mit Eigelb, wovon es sich ja bis dahin auch ernährt hatte und gewachsen war!,

Das kleine Etwas wurde wie von seiner Mutter auf den Rücken gelegt  Eigelb in einer kleinen Diabetikerspritze angeboten - und es steckte sein winziges Schnäbelchen vorne in die Spritze und trank drei Tropfen, so dass der kleine Kropf schon voll war.

Zweimal war diese Prozedur nötig, bis die junge Henne begriff, was von ihr erwartet wurde. Beim zweiten Küken zögerte sie wieder und ließ es lange hungern, dann jedoch fütterte sie es ohne, dass wir zufüttern mussten und das dritte Kleine dann schnell nach dem Schlupf!

 

Wir sind sehr froh, jetzt zu wissen, so kleine Küken zumindest kurzfristig auf diese einfache Art mit Eigelb füttern zu können und ihnen den Start in das Leben zu ermöglichen und hoffen, durch unsere Erfahrungen auch anderen verzweifelten Wellibesitzern und ihren ungefütterten Küken eine Hilfe sein zu können.

 

Mittlerweile haben wir allerdings auch Kükenaufzuchtfutter (kein Eifutter zum Zufüttern für Elternvögel!) zur Hand, das wir im Internet bestellt hatten für die Aufzucht unseres Spatzenkükens. Hierin ist sicherlich auf jeden Fall alles Notwendige enthalten.

 

Grundsätzlich lehnen wir komplette Handaufzuchten ab, da wir bei einem gekauften Vogel erleben mussten, wie gestört er sich während seine ersten Lebensjahre verhalten hat, die Vogelsprache offensichtlich nicht verstand und über zwei Jahre kein Weibchen und keinen Freund fand!

 

Zudem hätten wir keine Zeit, so kleine Wesen anfangs alle zwei Stunden mit spezieller Aufzuchtnahrung (kein Eifutter!) zu füttern, so das wir immer versuchen würden, sie einer erfahrenen Ammenhenne zu geben.

Auch das hat bisher zum Glück immer geklappt, sogar, obwohl einige unserer Hennen selber keine Eier oder befruchteten Eier hatten!

Trotzdem haben sie fremde Küken liebevoll großgezogen und niemals verstoßen!